Im Moment mache ich Dinge, für die ich mir sonst keine Zeit nehme, natürlich aus offensichtlichen Gründen. Zum Beispiel: Google Pixel 3a für sehr schmales Geld auf Ebay sehen und einfach mal kaufen. Danach endlich mal das ubports-Projekt ausprobieren. Die entwickeln Ubuntu Touch für Handys und Tablets. Natürlich als FOSS-Projekt. Endlich ein Betriebssystem das weder auf Android, noch auf iOS basiert. Der Plan, irgendwann mal aus der Corporate Hölle entfliehen zu können, ist dabei sicher eine noch unbefriedigte Sehnsucht.
Wie geht es also los? Eigentlich ganz einfach. Von der Webseite kann ich mir für mein Laptop-Betriebssystem den ubports-Installer runterladen, bzw unter Linux kann ich ihn einfach aus den Repositories ziehen. Der Installer ist intuitiv aufbereitet. Ich kann mein Handy auswählen (hierbei sollte man natürlich vorher schon drauf achten, ein unterstütztes Gerät von der ubports-Seite zu nehmen) und den Anweisungen zu folgen. In meinem Fall war etwas Vorbereitung notwendig: Auf dem Handy Entwicklermodus und USB-Debugging aktivieren, danach Android 9 auf dem Pixel 3a installieren, ist bei anderen Handys nicht notwendig. Google stellt dafür einfache Installer-Skripte zu Verfügung. Danach musste ich noch de Ubuntu Touch Version wählen und ab ging die Post.
Erster Eindruck: Ein sauber laufendes, minimalistisches Handy-OS mit eigenem Bedienkonzept. Wohltuend. Im AppStore gibt es einige wenige Apps für die Alltagsarbeit, man merkt aber schnell, dass noch viel fehlt. Aber dafür bringt Ubuntu Touch ein Konzept mit. Mit Waydroid bietet es die Gelegenheit, eine virtuelle Umgebung zu starten, die ein sauber und schnell laufendes LineageOS startet, also ein Vanilla-Android unter dem ich dann den Store meiner Wahl installiere. In meinem Fall F-Droid und Aurora. Die Android-Apps auf die ich nicht verzichten kann, lassen sich wie gewohnt installieren und sauber nutzen. Wird jetzt nicht für jede App funktionieren, einige basieren ja vollkommen auf Google-Diensten, aber da wollen wir ja eh von weg 😉
Zweiter Eindruck: Das alte Handy mit dem alten Akku läuft Out of the Box einfach mal über 3 Tage. Verrückt. Zeigt mal wieder wie überladen moderne Android- und iOS-Systeme sind. Außerdem ist das System auf der alten Hardware rasend schnell. Auf einem modernem Fairphone 5 (ja, wird unterstützt :))zum Beispiel dürften bei Performance keine Wünsche offen bleiben, auch bei komplexeren Anwendungen.
Fazit: Kann man machen! Als reines “Produktivsystem” dürfte man trotzdem einige Male in die Tischkante beißen, die Anforderungen an moderne Apps sind vielfältig, man denke nur an Bezahlsysteme. Wer auf Minimalismus steht, dem kann ich es jetzt schon empfehlen, da geht einiges. Ich behalte also noch mein Pixel 8 Pro, so mutig bin ich nicht darauf zu verzichten. Ich halte euch auf dem Laufenden. Übrigens: So ganz ohne IT-Erfahrung alles zu installieren ist machbar, aber noch nicht perfekt umgesetzt. Also Technik-Affin sollte man schon sein. Für den großen Markt ist das ganze nicht gemacht.
@rene Ich bin dabei….
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Top 🙂
@rene Interessant! Vielleicht wird ja ab 2030 (dann gibt es keine Sicherheitsupdates mehr) mein Pixel 8 pro auch unterstützt. Dann kann ich direkt von Grapheneos zu Ubuntu Touch wechseln.
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Wäre auch mit einem aktuellen Handy sofort dabei. Hoffentlich wird das Projekt größer!